Bollhagen-Shop

Heinz-J. Theis und Hana zu Besuch bei Hedwig Bollhagen im April 2001 (Foto: Shoho Yoshida)

Nostalgie, zeitlose Formen und Dekore vermischen sich in den einzigartigen Produkten der HB-Werkstätten. Seit nunmehr 85 Jahren produziert der Manufakturbetrieb Hedwig Bollhagens Entwürfe von feiner Ästhetik.

Kakaokanne, Dekor 137 (ca. 1,1 Liter)

Ausverkauf der Manufakturbestände im Bollhagen-Shop Berlin

Der Bollhagen-Shop der Galerie Theis befindet sich am Keramik-Museum Berlin in der Wilmersdorfer Straße 9, Berlin-Charlottenburg
(U7: Richard-Wagner-Platz, M49: Eosanderstraße)
Kernöffnungszeiten: Di – Sa 14 – 18  Uhr,
oder nach telefonischer Vereinbarung (0177 – 321 23 22)

Da die Geschäftsführung der HB-Werkstätten vor wenigen Jahren beschlossen hatte, den Händlern für ihre Fayence-Produkte keinen Rabatt mehr einzuräumen, bietet der Hollhagen-Shop in Berlin nun seine Fayence-Restbestände mit 20% Nachlass auf die

Besonders beliebt ist das Gebrauchsgeschirr in den unverkennbar zeitlosen Entwürfen aus der Hand Hedwig Bollhagens – manche von ihnen werden seit über 75 Jahren unverändert produziert.

Die bekanntesten HB-Fayence-Dekore sind:

Dekor 041 von 1929/30
„Fadenkaro“
Teekanne 501 (ca. 0,9 l)
Dekor 137 von 1945/50
„blau/weiß“
Teekanne 499 (ca. 1,3 l)
Dekor 138 von 1972
„blau/gelb“
Teekanne 598 (ca. 1,1 l)

Seit 1996 bietet die GALERIE THEIS mit seinem Bollhagen-Shop eine große Auswahl handgefertigter Serienkeramik aus den HB-Werkstätten an – und dies zu Manufakturpreisen!

Sie sind an Bollhagen-Keramik interessiert – haben aber nicht die Möglichkeit nach Berlin in den Bollhagen-Shop oder in die GALERIE THEIS zu kommen? – Dann nehmen Sie doch Kontakt mit uns auf. Gerne beraten wir Sie und senden Ihnen ein Angebot.

Fußschale 600, Steingut.
Dose 549, Steingut (div. Dekore)

Hedwig Bollhagen – Keramikerin

Dose 865, Steingut (diverse Dekore)

Parallel präsentieren wir in unseren Galerieräumen (GALERIE THEIS) ca. 50 Meter vom Bollhagen-Shop entfernt, eine Auswahl von Einzelstücken führender zeitgenössischer Keramikkünstler.

Zur in manchen Medien geführten Kampagne gegen Hedwig Bollhagen ist 2008 ein Beitrag erarbeitet und im Internet veröffentlicht worden. Klicken Sie bitte auf diesen LINK, um den Text zu lesen.


HB – dieses Kürzel steht für einen außergewöhnlichen Menschen des 20. Jahrhunderts, und so durften Vertraute die „Grande Dame“ der deutschen Keramik Hedwig Bollhagen nennen – mitunter meldete sich die Künstlerin auch selbst mit einem schlichten „Hier ist HB“ am Telefon.

Dose 490, Steingut (diverse Dekore)

Mit Ihren Initialen HB kennzeichnete Frau Bollhagen seit den zwanziger Jahren des vergangenen Jahrhunderts ihre Keramik.

Nachdem die Künstlerin 1925-27 an der Keramischen Fachschule in Höhr studierte, trat sie zwanzigjährig als Leiterin der Malabteilung in das Veltener Werk der Steingutfabriken Velten-Vordamm ein. Die Begegnung mit Hermann Harkort, dem Besitzer dieser Steingutfabriken und Vorsitzenden der Deutschen Keramischen Gesellschaft war entscheidend für Bollhagens Lebenswerk. Harkort bemühte sich, wie auch andere Persönlichkeiten im Deutschen Werkbund, im Bauhaus und an keramischen Fachschulen, Kunst und Industrie miteinander zu verbinden, und dabei auch sozialen Erfordernissen Rechnung zu tragen.

Dose 867, Fayence

In Velten konnte Hedwig Bollhagen das verwirklichen, was sie sich zur Aufgabe gestellt hatte, nämlich qualitätsvolles Geschirr in Steingut herzustellen. Dies bedeutetet einerseits eine künstlerische Herausforderung in der Entwurfstätigkeit, andererseits eine gesellschaftliche Herausforderung, nämlich preiswerte, für jedermann erschwingliche Ware anzubieten.

Mit der erfolgreichen Fortsetzung dieses Konzepts in ihrer Manufaktur in Marwitz, die sie 1934 gründete, befindet sich HB in einer Reihe mit denen, die sowohl die keramische Industrie, als auch das keramische Handwerk beeinflusst haben. In dieser Tradition wurde auch noch eine Zeit lang über ihren Tod hinaus in den HB-Werkstätten gearbeitet – detailgetreu nach ihren Entwürfen.

Keksdose 870, Fayence (diverse Dekore)

Zu allen Zeiten pflegte Hedwig Bollhagen regen Austausch und freundschaftlichen Kontakt mit anderen Künstlern und Keramikern. Damit öffnete sie ihre Werkstätten auch diesen für schöpferische Entwurfstätigkeit. Hier wären z. B. die Bauhaus-Keramiker Theodor Bogler und Werner Burri zu nennen, oder Charles Crodel und Waldemar Grzimek, die sie alle schon in Velten kennen gelernt hatte. Damals entstanden neben Serienteilen und Dekoren auch Fayencen sowie Bau- und Gartenkeramik von hervorragender Qualität.

Auch nach 1945 sind die HB-Werkstätten ein Ort regen Wirkens. Viele junge Talente, heute anerkannte Künstler wurden von ihr ausgebildet und gefördert. Heidi Manthey, Thomas Grzimek, Frauke Gerhard und André von Martens, um nur einige zu nennen, haben ihr viel zu verdanken.

„Weihnachtsmänner“ (und Keksdose 880)

Im übrigen hatte es Hedwig Bollhagen nie versäumt, auch gute keramische Einzelstücke anzufertigen – diese sind heute heiß begehrte Sammlungsobjekte.

Ein weiterer Aspekt sei noch genannt: die immer bedeutungsvoller gewordene Mitwirkung in der Denkmalpflege – z.B. stammen die Amphoren für das Grab Giacomo Meyerbeers auf dem Jüdischen Friedhof in Berlin aus den HB-Werkstätten. Zeugnisse über die eindrucksvolle Qualität in der Baudenkmalpflege finden wir auch an zahlreichen Bauwerken in Berlin und Brandenburg z.B.: Friedrichswerdersche Kirche, Rotes Rathaus, Klosterkirche, Märkisches Museum, Nikolaikirche, Kloster Chorin, und die Römischen Bäder in Potsdam-Sanssouci.